Ustaoset–Tuva
4 Gehstunden, 10 km
Um kurz vor 12:00 Uhr komme ich mit der Bergenbahn in Ustaoset an. Eine Stunde lang räume ich die Ausrüstung um, mache das Pulkagestänge klar etc. Um 13:00 Uhr geht es endlich los. Der Winterweg zur Tuva-Hütte verläuft zunächst am Seeufer entlang und dann in ein Stück nach Osten, um in einer weiten Schleife den steilen Anstieg des Sommerweges auf das Hochplateau zu umgehen. So schraube ich mich langsam die ersten 250 Höhenmeter hinauf. Es ist sonnig, als ich aufbreche, doch schon bald zieht es zu. Es beginnt zu schneien und Wind kommt auf; die neue Skibrille mit optischen Gläsern besteht ihren ersten Test . Doch als ich 3 km vor Tuva das Hochplateau auf ca. 1300 m.ü.M erreicht habe, klart es wieder auf, und ich genieße einen ersten herrlichen Fernblick über die Hardangervidda.
Die nur etwa 70 cm langen Kurzfelle, die ich heute zum ersten Mal ausprobiert habe, haben sich beim Aufstieg gut bewährt. Für den Rest des Tages laufe ich bei leichten Plusgraden nur mit Wachs durch das flache Terrain. Zwei km hinter Tuva suche ich mir eine kleine windgeschützte Senke für die Nacht, kein leichtes Unterfangen in dieser tischebenen Schneewüste. Es weht noch merklich, als ich das Zelt aufstelle, doch nach dem Abendessen flaut der Wind ab. Als ich gegen halb zehn im Schlafsack liege, ist es so ruhig, dass ich meinen Tinnitus höre.