Do, 13. April 2006

Kvennsjøen-Litlos-Bismarvatnet

6,5 Gehstunden, 22 km

 

Als ich morgens um 7:30 einen ersten Blick aus dem Zelt werfe, sind die Böen so stark, dass an Zeltabbau nicht zu denken ist. Trotzdem lege ich los: Anziehen, Frühstück, Pulka packen, so dass alles bis auf das Zelt fertig ist. Zwei Stunden später hat der Wind merklich nachgelassen, und ich breche das Zelt ab. Nachdem dieser kritische Moment überstanden und das Zelt unfallfrei verstaut ist, ist der Wind die reinste Freude: Auch heute habe ich ihn im Rücken, und nach drei kleineren Abfahrten, die ich in großen Bögen nehme, erreiche ich den Kvennsjøen, entferne die Wachsreste vom Vortag und gleite mit mühelosen Schritten über das Eis.

 

Wie schon gestern mache ich in Litlos eine Pause im Warmen, die ich auf dekadente 90 Minuten ausdehne. Danach geht es windunterstützt weiter Richtung Besså. Heute kommen mir lauter arme Norweger entgegen, die sich gegen den Wind behaupten müssen, darunter auch zwei Leute vom DNT, die auf Weg nach Litlos sind, um dort über Ostern die Hütte zu betreuen.Wir unterhalten uns ein wenig über Ski und Pulka, etc. Sie finden es sehr interessant und ungewöhnlich, dass ich die ganze Zeit zelte, wo doch überall so gemütliche Hütten stehen…

Als ich gegen 18:30 am Bismarvatnet das Zelt aufstelle, ist der Wind abgeflaut, aber nur für einige Stunden. Um zehn Uhr abends bläst er wieder aus Südost, wie gewohnt. Laut Wettervorhersage soll morgen Nordwind aufkommen, was bedeutet, dass ich gegen den Wind gehen müsste, aber vielleicht habe ich ja Glück, und es bleibt wie es ist? Highlight des Tages: Die Sonne, (jenes Objekt, von dem die Alten berichten) war heute bei Litlos 15 Minuten zu sehen, ehe sie sich wieder in den Wolken versteckte.

 

 

 

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